Der Frühling aus ayurvedischer Sicht

In Indien wird der Frühling Vasanta genannt, was in Sanskrit "strahlend" bedeutet.
Er wird mit dem Vasant Pañcamī Fest zu Ehren der Göttin Saraswati gefeiert. Symbolfarbe des Festes ist gelb, die Farbe der Sonne und der Pollen. Für unsere Gesundheit ist es notwendig, den Rhythmen der Natur zu folgen, auf Veränderungen zu hören und auf ein körperliches und geistiges Gleichgewicht zu achten.
Laut der Ayurveda-Lehre ist dies die Kapha-Zeit. Schlacken und Giftstoffe, die sich über den Winter angesammelt haben, beginnen zu verflüssigen und die Körperkanäle zu verstopfen und schwächen somit das Verdauungsfeuer Agni und den Stoffwechsel, was sich mit typischen Kapha-Ungleichgewichten wie Erkältungen, übermäßiger Schleimproduktion, Allergien, Halsschmerzen, Lungenkongestion, Trägheit, Müdigkeit und Lethargie zeigt.
Egal welche Ayurveda-Konstitution Sie haben, Ende Winter bzw. Anfang Frühling ist die beste Zeit, um Stoffwechselabfallprodukte des Winters auszuleiten und zu verhindern, dass sich die angehäuften Toxine zu einer Krankheit entwickeln.

Frühlingsallergien und Ayurveda


Eine Allergie ist eine Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Reizen oder Substanzen, die im Frühling aufgrund von Pollen in der Luft, veränderten klimatischen Bedingungen und Temperaturen auftritt. Die genannten Faktoren wirken als Antigene und lösen eine Reaktion im Körper aus, die die Produktion bestimmter Substanzen wie Histamin bewirkt.
Allergien und Intoleranzen werden von der Ayurveda-Medizin als Asatmya bezeichnet.
Sie stehen in Zusammenhang mit dem Verdauungsfeuer Agni, das die lebenswichtige Funktion hat, unsere natürliche Widerstandskraft gegen äußere und innere Aggressionen durch die korrekte Produktion von Ojas, Tejas und Prana (grobe Definition: Immunsystem, Stoffwechsel und Lebenskraft) aufrecht zu erhalten. Das Agni ist in unserem Verdauungssystem, einem wichtigen Übergangsraum zwischen der äußeren Umwelt (Makrokosmos) und dem Inneren des menschlichen Körpers (Mikrokosmos).
Die ayurvedische Medizin hält es für grundlegend wichtig, vor allem an der Ernährung und der Verdauung (im Sinne von Agni) zu arbeiten, um dem Körper bei der Vorbeugung von Frühjahresallergien zu helfen.
Es wird zu einer Diät auf Grundlage der jeweiligen Konstitution geraten, zu regelmäßigen Zeiten zu essen und Gewürze wie Ingwer, Kurkuma und Kreuzkümmel zu verwenden. Gemieden werden sollten Schokolade, Meeresfisch, Weichtiere, Krustentiere, Algen, Tomaten, Konserven und alle Nahrungsmittel, die die Kanäle verstopfen, die für den Transport der Nährstoffe aus dem Magen-Darm-Trakt in das Gewebe verantwortlich sind, nämlich  Käse, Joghurt, Bananen und exotische Früchte.

Mit Ayurveda gegen die Frühjahrsmüdigkeit


Mit dem Frühling kann es zu körperlicher Erschöpfung und Müdigkeit kommen.
Einige Ayurveda-Techniken empfehlen zur Vorbereitung auf die neue Jahreszeit eine entgiftende Diät und die Verwendung von Heilkräutern mit Adaptogenen, die die Abwehrkräfte stärken, die Konzentration fördern und eine positive Reaktion auf Erschöpfungssituationen, Muskelschmerzen, Reizbarkeit in stressigen Zeiten wie der des Jahreszeitenwechsels fördern. Auch die Aufnahme von Vitamin-B-reichen Samen wie Hülsenfrüchten, Getreide, Kastanien, Kakao oder Kaffee hilft, das Nervensystem und das Gehirn zu regenerieren, den Stoffwechsel von Nährstoffen anzuregen und Abfallstoffe aus dem Körper auszuscheiden.
Um wieder zu Energie zu finden, empfehlen Ayurveda-Experten auf regelmäßigen und ausreichenden Schlaf zu achten und am Abend nur leichte Gerichte zu sich zu nehmen.
Des weiteren sollte der Kopf zur Schlafenszeit von Gedanken freigehalten werden, wobei Meditation, Gebete oder Atemübungen von Nutzen sind.